Der jüdische Rapper Ben Salomo zu Gast an der Heinrich-Bußmann-Schule. Gemeinsam mit Schüler:innen diskutiert er lebhaft über Antisemitismus damals und heute.
Noch vor einer Woche hätten die Schüler:innen der Klasse 9b der Heinrich-Bußmann-Schule in Lünen gesagt, dass sie bisher noch nie mit einem Juden gesprochen haben. Am Mittwoch, den 12.05.2021 änderte sich dies, denn der Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ holte Ben Salomo, einen jüdischen Rapper, YouTuber und Gründer der Konzertreihe „Rap am Mittwoch“ als Gast an die Heinrich-Bußmann-Schule.
Wegen antisemitischer Anfeindungen in der DeutschRap-Szene hat Ben Salomo sein erfolgreiches Projekt 2018 beendet. Aus der Öffentlichkeit hat er sich aber nicht zurückgezogen. Denn er will erzählen, wachrütteln und Mitstreiter gewinnen gegen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Form und für ein friedliches Miteinander.
Das gelingt ihm sehr gut und mit seinen sehr persönlichen und eindringlichen Schilderungen seiner Erfahrungen. Die Schüler:innen hörten gebannt zu und stellten fest, „Jude“ ist auch heute noch ein Schimpfwort. Dass solche Anfeindungen und Beleidigungen an ihrer Schule keinen Platz haben, das betont auch Melanie Froch, Schulleiterin der Heinrich-Bußmann-Schule: „Als ich von meiner Kollegin Saliha Alic von diesem Projekt gehört habe, war ich hellauf begeistert. Wir beziehen als Schule ganz klar Stellung gegen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art! Ben Salomos Weg des Widerstandes gegen Antisemitismus und für einen offenen Dialog gehen wir mit. Dafür steht die Schulgemeinschaft der Heinrich-Bußmann-Schule.“ Darüber freut sich Ben Salomo. Denn er hat viele Weggefährten verloren. Auf die Frage, wer ihn nun auf seinem Weg begleitet, antwortete er „Ihr!“
Möglich machte diese besondere Art der Veranstaltung und des Dialogs das Landesbüro NRW der Friedrich-Naumann-Stiftung in Kooperation mit dem Jugendforum Nordstadt/Planerladen e.V.
Foto: Christopher Civitillo